Wir alle haben bestimmte Fähigkeiten, die uns spielend leicht von der Hand gehen. Dafür tun wir uns unendlich schwer mit anderen Dingen, die wir aber immer wieder erledigen müssen. Oder aber wir müssen für Arbeiten oder Dienstleistungen viel Geld bezahlen, die früher der Nachbar oder ein guter Freund erledigt hat. In unserer Gesellschaft, in der der Ellenbogen und der Egoismus regieren, sind all diese Dinge in Vergessenheit geraten, die früher einmal selbstverständlich waren. Wir von der Tauschring-Initiative Karlstadt machen das anders!
Nachbarschaftshilfe und soziales Miteinander
Wir beleben die Nachbarschaftshilfe wieder. Dabei gilt: Keiner darf sich auf Kosten anderer
bereichern.
Daher ist bei uns auch jede Stunde gleich viel "wert", und zwar 20 Purzel.
Die Karlstadter Tauschring-Initiative bietet Hilfe ohne Geld und Bürokratie und bringt dabei
Menschen zusammen, die sonst nie zusammenfinden könnten.
Die Verrechnungseinheit heißt bei uns Purzel, angelehnt an unseren Karlstadter Hausberg, den "Saupurzel". In anderen Städten gibt es dafür Bezeichnungen wie Peanuts, Talente, Kreuzer, Batzen, Heller, Knoter, Blöker oder Kröten.
Ein Beispiel wie getauscht wird:
Anton hilft Beate bei einem Problem mit dem Laptop. Denn er kennt sich gut mit
IT-Angelegenheiten aus.
Nach der Tauschaktion wird ein so genannter Tauschzettel ausgefüllt und die Purzel von Beates
Konto auf Antons Tauschkonto gutgeschrieben. Nun kann Anton mit diesen Purzel etwas passendes
anfangen, z.B. Fahrrad reparieren lassen, Honig kaufen etc. Man tauscht also nicht zwischen zwei
Personen hin und her, sondern mit allen.
In Main-Spessart gibt es noch weiter Tauschringe, zum einen den Tauschring in Hammelburg und Umgebung schon seit 1998 und den WernTaler in Arnstein und Werntal seit 2017.